Retz
Am Fuße des Hausberges Gollitsch reichen die Weinberge bis an die Stadtmauer, und die mehrgeschoßigen Weinkeller unter der Stadt waren im 15. Jh. bereits so groß, dass sie sich bis zum Befestigungswall hin ausdehnten. Wein und der Weinhandel machten Retz zu einer reichen Stadt.

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Vor der Gründung der Stadt Retz stand auf dem Kreuzungspunkt zweier Handelswege – der eine entlang der Thaya, der andere der „Rittersteig“ nach Znaim – eine Siedlung: die heutige bäuerliche Wieden mit schönen Nussbäumen vor den Häusern. Um Mautstation und Freihof zu schützen, baute Graf Berchthold von Rabenswalde eine Burg an jener Stelle, an der heute der „Retzer Althof“ steht.
Der eindrucksvolle weite Hauptplatz und seine Häuserzeilen wurden von einer Stadtmauer umschlossen. Die Dominikanerkirche war in die Wehranlage integriert. Ein Zwinger, eine Grabenmauer und ein Graben – der allerdings nie mit Wasser gefüllt war – schützten die Stadt.
Das Znaimer Tor im Norden mit dem Mautfenster ist bis heute erhalten – seit dem Jahre 1300 wurde die Maut hier behoben. Die davor liegende Durchfahrt durch das „Verderberhaus“ mit der reichen Renaissancefassade ist kein Stadttor, sondern das zweite erhaltene Stadttor ist das Nalber Tor im Süden der Stadt. Die Vorwerke vor den Toren, sowie der Ostteil der Mauer wurden im 19. Jahrhundert geschleift und für den Straßenbau verwendet. Hier erstrecken sich heute der Stadtpark und das Schloss aus dem 15. Jahrhundert. Die Burg verwüsteten – wie auch die ganze Stadt – die Hussiten. Die kriegerisch unzureichend gerüsteten Hussitenheere benützten eine List. Sie gruben sich unter der Befestigung einen Gang und erstürmten von den Kelleranlagen her die Stadt. Um anschließend der zerstörten Stadt wieder Wirtschaftkraft zu geben, erließ Kaiser Friedrich III. wichtige Privilegien: Salzniederlage sowie den Handel mit Getreide und Wein. Damit wuchsen die Keller im Lauf der Jahrhunderte zu einem riesigen unterirdischen System.
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